Wuppertal, 17. September 2008
An
den Vorsitzenden des UN-Sicherheitsrates Herrn Michel Kafando
Sehr geehrter Herr
Kafando,
Wir haben erfahren,
dass die Türkei eine nicht-ständige Mitgliedschaft im UN-Sicherheitsrat
beantragen wird. Dafür betreibt sie vor allem in den USA und
den EU-Mitgliedsstaaten eine intensive Lobbyarbeit treibt.
Der UN Sicherheitsrat
hat die wichtige Aufgabe, für die Wahrung des Weltfriedens
und der internationalen Sicherheit zu sorgen.
Wir, die unterzeichnenden
Organisationen, sind der Meinung, dass die Republik Türkei
diese wichtige Aufgabe des UN Sicherheitsrates nicht erfüllen
kann. Auch Ihnen, den Mitgliedern des UN Sicherheitsrates
ist bekannt, dass die Republik Türkei seit ihrer Gründung
die Existenz der 25 Mio. kurdischen Bürger leugnet. Die Türkei
versucht das kurdische Volk zu vernichten: mit Verboten, Repressalien,
einer unglaublichen Assimilationspolitik.
Nicht nur die Kurden,
auch Aleviten, Christen und Yeziden, sind Ziele dieser Vernichtungspolitik.
Oppositionelle Gruppen, türkischen Arbeiter, Frauen und arme
Menschen leiden ebenso unter den Repressalien.
Wer sich dieser Politik
des türkischen Staates widersetzt musste in der Vergangenheit
genauso wie in der Gegenwart mit Repressalien bis hin zum
Genozid rechnen.
Tausende Intellektuelle
wurden gefoltert und zu jahrelangen Gefängnisstrafen verurteilt.
Tausende kurdische Dörfer, Felder und Wälder wurden zerstört
und niedergebrannt. Tausende kurdische Familien wurden deportiert
und zwangsumgesiedelt. Hunderte kurdische National-Führer
wurden aufgehängt.
Allen diesen üblen
Praktiken zum Trotz hat kurdische Volk seinen Widerstand und
seinen Kampf für seine nationalen Rechte und Menschenrechte
unbeirrt fortgesetzt.
Nicht umsonst, wie
wir heute sehen. Die türkischen Machthaber sind heute gezwungen,
die Existenz der Kurden anzuerkennen. Das bedeutet aber nicht,
dass auch die Rechte der Kurden anerkannt werden. Seit 20
Jahren betreibt der türkische Staat betreibt seine Assimilations-
und Repressionspolitik teils offen und teils verdeckt weiter.
Diesen Krieg gegen
die Kurden führt der türkische Staat nicht nur innerhalb seiner
Staatsgrenzen. Durch Luft- und Bodenangriffe verletzt die
Türkei die Grenzen anderer Staaten, bombardiert kurdische
Orte im Irak und bedroht das Leben der Zivilbevölkerung.
Die Republik Türkei
erkennt den Genozid an den Armeniern während des Osmanischen
Reiches immer noch nicht an.
Trotz aller internationalen
Forderungen beharrt der türkische Staat auf die Existenz der
türkischen Armee in EU-Mitgliedsland Zypern.
Das Verhältnis der
Türkei zu ihren Nachbarn ist angespannt. Sie versucht weiterhin,
die Kopenhagener Kriterien, die sie für die Aufnahme in die
EU erfüllen muss, nicht umzusetzen.
Alle diese Beispiele
und Feststellungen zeigen, dass die Türkei nicht in der Lage
ist, die Aufgaben einer Mitgliedschaft im UN Sicherheitsrates
zu erfüllen. Deshalb sind wir der Meinung, dass eine nicht-ständige
Mitgliedschaft der Türkei im UN Sicherheitsrat eine falsche
Entscheidung wäre.
Wir bitten Sie, unsere
Sorgen und Einwände bei ihren Überlegungen zu berücksichtigen.
Hochachtungsvoll
-
Verband
der Vereine aus Kurdistan – KOMKAR – Deutschland
-
HEVKAR-Hamburg
-
Kurdische
Föderation Schweden
-
Kurdische Föderation Österreich
-
Verband
der Frauen aus Kurdistan - KOMJIN – Deutschland
-
Verband
der Jugend aus Kurdistan – KOMCIWAN – Deutschland
-
Kurdische Vereine aus Syrien – Österreich
-
Verein der Demokratischen Studenten aus Iranisch Kurdistan – Österreich
-
Kirmanci (Zazaki) Sprach- und Kulturinstitut – IKK-Berlin
-
KOMKAR
– Österreich
-
KOMKAR
– Belgien
-
KOMKAR
– Dänemark
-
KOMKAR
- Niederlande
-
KOMKAR
– Großbritannien
-
-
KOMKAR
– Schweiz
-
KOMKAR
– Schweden
-
Kurdisches
Institut in Brüssel-Belgien
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Kultur Kreis Kurdistan e.V. –
Karlsruhe
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