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Kemal
Burkay Politiker und Poet
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- Kemal Burkay wurde 1937 in Türkei-Kurdistan
im Dorf Dirban (Kizilkale) in der Region Dersim (heute Tunceli)
geboren. Seine Geburt fällt in die Zeit des Kurdenaufstands
in Dersim, vom türkischen Staat blutig niedergeschlagen.
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- Nach der Grundschule besuchte er
das Akcadag Köy-Institut (Lehrerinstitut) und wurde 1955
Lehrer. 1956 schrieb er sich bei der Juristischen Fakultät
in Ankara ein. Neben der Arbeit als Lehrer und Buchhalter schloß
er 1960 durch externe Prüfungen die Fakultät ab. Er
arbeitete einige Zeit als Praktikant im Landratswesen und wurde
dann Rechtsanwalt. Bis 1971 praktizierte er in Elazig und Tunceli,
ab 1974 in Ankara.
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- Während seiner Studienzeit
an der Universität hatte Burkay sich die Ideen des sozialismus
zu eigen gemacht. 1%5 wurde er Mitglied der Arbeiterpartei der
Türkei ('ITP) und arbeitete aktiv bei der Parteiorganisierung
in Elazig, Bingöl, Tunceli und Erzincan. 1968 wurde er in
den Vorstand der TIP gewählt, anschließend ist er in
den Geschäftsführenden Parteivorstand gewählt worden.
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- 1966 kam er wegen eines Artikels,
der sich mit der Kurden-Frage befaßte, für vier Monate
ins Gefängnis. 1%9 wurde er, als es bei der Aufführung
des Theaterstücks "Pir Sultan" in Tunceli zu Tumulten kam,
wiederum verhaftet und schwer gefoltert.
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- Nach dem Militärputsch vom
12. März 1971 wurde er aufgrund politischer Betätigung
durch Sondergerichte in Diyarbakir und Ankara verhaftet. Nach
einjähriger Haft wurde er freigelassen. Wegen eines erneuten
Haftbefehls flüchtete er 1972 ins Ausland und lebte zwei
Jahre lang in der Bundesrepublik Deutschland.
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- In dieser Zeit arbeitete er engagiert
für die politische Bildung und Organisierung der kurdischen
i ArbeitnehmerIrmen und StudentInnen im Ausland. Außerdem
schrieb er über die Kurden-Frage
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- sowie die wirtschaftliche und soziale
Struktur Kurdistans, so u.a. unter Pseudonym die Analyse 'Türkiye
Sartlarinda Kürt Halkinin Kurtulus Mücadelesi" (Der
Befreiungskampf des kurdischen Volkes unter den Bedingungen in
der Türkei) im Jahre 1973.
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- Nach dem Ende der Militärregierung
und dem Erlaß einer Generalamnestie kehrte er 1974 in seine
Heimat zurück und gründete im selben Jahr mit einer
Gruppe von Freunden die Sozialistische Partei Türkei-Kurdistans
(PSKT, heute: PSK-Sozialistisçhe Partei Kurdistans). Seit
jener Zeit ist er Generalsekretär dieser Partei.
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- Als 1980 Verhaftungen von Mitgliedern
der PSKT begannen, flüchtete er wieder ins Ausland. Nach
dem Militärputsch im selben Jahr wurde nach ihm gefahndet
und es wurde ihm die Staatsangehörigkeit entzogen. In Schweden
erhielt er aufgrund dessen politisches Asyl und lebt seitdem dort.
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- Schon im jungen Jahren hatte Burkay
sich für Literatur interessiert. Er schrieb Gedichte, Kurzgeschichten
und Romane. Sein erster Roman "Yasamanin Ötesinde" (Auf der
anderen Seite des Lebens) wurde 1964 von der Zeitung Vatan ins
Feuilleton übernommen und von diesem Jahr an wurden seine
Gedichte in zahlreichen Literaturzeitschriften veröffentlicht.
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- Mit einer Gruppe von Intellektuellen
gründete er 1965 in Elazig eine Literaturzeitschrift. 1966
veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband 'Prangalar"
(Sklavenketten). 1975 erschien "Dersim", sein zweiter Gedichtband.
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- Zahlreiche von ihm verfaßte
und übersetzte Werke wurden damals in kurdischer und türkischer
Sprache gedruckt, darunter Milli Mesele ve Kürdistan'da
Feodalite-Asiret" (Die nationale Frage. Feudalismus und Stämme
in Kurdistan), "Kürdistan'in SömürgeleÆtirilmesi"
(Die Kolonialisierung Kurdistans) und "Kürt ulusal Hareketleri"
(Kurdische Nationalbewegungen).
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- Im Ausland setzte er neben seiner
politischen Arbeit seine wissenschaftlichen und literarischen
Aktivitäten fort. So erschien 1992 der erste Band seiner
historischen Forschungsarbeit "Kürtler ve Kürdistan"
(Die Kurden und Kurdistan), Band I. Von seinen literarischen Werken
erschienen u. a. "Aliko und der Bussard", 1986, (Aliko u Baz,
Kindergeschichte), "Carin", 1992 (kurdische Verse), "Yakilan Siirin
Türküsü", 1993 (Das Lied des verbrannten Gedichts).
1993 wurde eine Auswahl seiner Gedichte auf deutsch unter dem
Titel "Helin" herausgegeben. 1995 erschien sein kurdischer Gedichtband
'Berf Fedi Dike" (Der Schnee schämt sich). Ende des gleichen
Jahres erschienen seine ausgewählten Schriften in zwei Bänden
in türkischer Sprache. Burkay schrieb unter unterschiedlichen
Pseudonymen auch ein kurdisches Lehrbuch sowie ein Theaterstück.
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- Kemal Burkay ist in der Türkei
und in Kurdistan nicht nur als Politiker sondern auch als Literat
sehr populär. Mehrere seiner Gedichte wurden vertont, so
z.B. "Gülümse" (Lächle!) das durch die bekannte
türkische Sängerin Sezen Aksu unter dem Zitat 'Bir kedim
bile yok" (Nicht einmal eine Katze habe ich) aus dem Gedicht Burkays
in aller Munde gebracht ' wurde, oder sein Gedicht "Mamak Türküsü'
(Das Lied von Mamak), das in jüngster Zeit große Popularität
erreichte
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