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SOZIALISTISCHE
PARTEI KURDISTAN (PSK)
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- Entstehung
und Entwicklung
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- Die Partei wurde Ende 1974 unter
dem Namen "Sozialistische Partei Türkisch-Kurdistans" (PSKT)
gegründet. Das Gebiet, in dem sie ihre Aktivitäten organisiert
und ausführt, ist Türkisch-Kurdistan. Die Partei ist
gezwungen, ihre organisatorischen und anderen Arbeiten in der
Illegalität durchzuführen, da kurdischen Parteien die
legale Betätigung verboten ist.
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- Auf dem dritten Parteikongreß
im Jahre 1993 wurde der Name in Sozialistische Partei Kurdistans
(PSK) umgeändert. Zur selben Zeit wurden auch einige Punkte
ihres Parteiprogramms geändert und ihre Haltung bezüglich
des Übergangs zum Sozialismus neu definiert.
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- Ziel des Programms ist eine nationale
und demokratische Revolution (die Befreiung des kurdischen Volkes
vom Joch der Fremdherrschaft, die Durchsetzung einer vernünftigen
Landreform und andere Mal3nahmen zur Bewahrung einer freien und
demokratischen Gesellschaft).
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- Das langfristige Ziel ist eine
sozialistische Gesellschaft. Das Ziel der PSK ist die Verwirklichung
und der Übergang zum Sozialismus durch ausschließlich
friedliche Mittel in einer pluralistischen und demokratischen
Gesellschaft mit Mehrparteiensystem.
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- Von 1974 bis zum Militärputsch
im Jahre 1980 wandte die PSK tatsächlich sowohl legale als
auch illegale Mal3nahmen und Methoden an. Ihre theoretische Monatszeitschrift
"Özgürlük Yolu' (Weg zur Freiheit), die legal veröffentlicht
wurde, hatte eine Auflage von 10.000 und die 14-tägig in
Kurdisch-Türkisch erscheinende Zeitung 'Roja Welat" (Sonne
der Heimat) eine Auflage von 40.000. Die Herausgabe dieser Publikationen
wurden unter extrem schwierigen Bedingungen und ständigem
Druck der Behörden durchgeführt. Schließlich hat
das Militärregime die Zeitungen endgültig verboten.
Der Partei ist es aber dennoch gelungen, ihre Veröffentlichungen
in verschiedenster Form fortzusetzen, sowohl in der Türkei
als auch im Ausland.
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- Kurz nach ihrer Gründung begann
die Partei ihre organisatorische Arbeit innerhalb der Gewerkschaften
sowie Jugendorganisationen und entwickelte sich zu einer wichtigen
Kraft im Volk. Bei den Kommunalwahlen 1977 in Diyarbakir und 1979
Agri wurden die unabhängigen, von der Partei unterstützten
Kandidaten zum Bürgermeister gewählt.
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- Nach dem Putsch im September 1980
wurde eine beträchtliche Anzahl von Parteimitgliedern und
Anhängern verhaftet, viele andere muf3ten ins Ausland fliehen.
Diese Ereignisse hinterließen tiefe Wunden in der Partei.
Doch nach einiger Zeit erholte sich die Partei von diesem Schlag
und reorganisierte sich erneut. Seitdem ist die PSK wieder eine
wichtige Kraft in der Politik des Landes, und zwar durch Anwendung
legaler und halblegaler Methoden, und hat bedeutenden Einfluß.
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- Die Türkische Regierung jedoch
führt fort, die kurdische Bewegung zu terrorisieren. Gleichzeitig
versucht sie, die kurdische Nationalbewegung mit der PKK (Arbeiterpartei
Kurdistans) gleichzusetzen und die öffentliche Meinung im
In- und Ausland irrezuführen, indem sie ihre eigenen Methoden
als 'Terrorismusbekämpfung" bezeichnet. Ferner blockiert
die türkische Führung systematisch jede Information
über die PSK, um den Eindruck zu propagieren, es gebe innerhalb
der kurdischen Bewegung keine Alternativen. Tatsache ist jedoch,
daf3 die Politik der PSK seit ihrer Gründung eine friedliche
und gerechte Lösung und eine föderalistische Republik
von Kurden und Türken anstrebt. Die anhaltenden terroristischen
Praktiken des türkischen Staates erschweren eine Fortsetzung
dieser Politik und versperren den Weg für eine friedliche
Lösung.
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- Kemal Burkay gehört zu den
Gründern der Partei und dient von Anfang an als Generalsekretär.
Er ist 61 Jahre alt und arbeitete eine zeitlang als Rechtsanwalt.
Ferner ist er in Kurdistan und der Türkei als Dichter und
Schriftsteller bekannt. Von ihm wurden bisher in Kurdisch und
Türkisch mehr als 20 Bücher über Poesie, Politik
und kurdische Geschichte veröffentlicht.
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- Wegen seiner politischen Tätigkeit
und seines geschriebenen Wortes wurde Burkay viermal von dem Gewaltregime
verhaftet und jedes Mal zu Freiheitsstrafen unterschiedlicher
Höhe verurteilt. Seit 1980 lebt er im Exil in Schweden und
setzt vom Ausland aus seine politische Arbeit fort.
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