PRESSEMITTEILUNG
Wuppertal, 25. Juni 2007
Die Verschärfung des Zuwanderungsgesetzes
ist ein herber Rückschlag für die Integration!
KOMKAR-Vorsitzender Bekir Topgider erklärt zur Verschärfung
des Zuwanderungsgesetzes:
„Der Bundestag hat die Verschärfung des Zuwanderungsgesetzes
zum 1.Juli 2007 beschlossen. Von der Verschärfung geht bedauerlicherweise
ein falsches Signal an die Gesellschaft aus. Statt die Zuwanderung
verantwortungsbewusst zu gestalten, soll hier ganz offensichtlich
weitere Zuwanderung verhindert werden.
Die zugewanderten Kurdinnen und Kurden, deren Interessen
wir als Verband der Vereine aus Kurdistan vertreten, sind
besonders hart von den Verschärfungen betroffen.
Der Nachweis von Sprachkenntnissen bei Familiennachzug
ist eine geradezu unüberwindbare Hürde, weil in den Herkunftsländern
der Kurden in der Regel weder die Infrastruktur, noch die
ökonomische Kraft für einen Sprachkursbesuch vorhanden sind.
Die Erschwerung der Einbürgerung ist außerordentlich
kontraproduktiv für die Integration der Zugewanderten, insbesondere
für die Integration der hier geborenen Kinder. Wie sollen
diese Kinder Deutschland als ihre Heimat anerkennen, wenn
sie nicht einmal die Staatsangehörigkeit bekommen können.
Das Angebot von Integrationskursen begrüßen wir ausdrücklich,
sehen jedoch die Verpflichtung und die Androhung von Sanktionen
als Diskriminierung an. So wird der Eindruck erweckt, als
seien Migranten aus Drittstaaten generell nicht an einer Integration
interessiert. Dieser Eindruck ist falsch! Die große Anzahl
der bestens integrierten Migranten fällt nicht auf, die wesentlich
kleinere Gruppe der nicht integrationswilligen Migranten bestimmt
bedauerlicherweise das Bild.
Schon bei der Gründung unseres Verbandes im Jahr 1979
haben wir festgestellt, dass die als Gastarbeiter, als Studenten
oder Flüchtlinge zugewanderten Kurdinnen und Kurden sich nicht
nur vorübergehend in der Bundesrepublik Deutschland aufhalten,
sondern auf Dauer hier bleiben werden. Deshalb war für uns
der Erwerb der deutschen Sprache, eine gute Bildung und Ausbildung
die Grundlage für die Integration und die Partizipation an
der Gesellschaft.
Wir
appellieren an die Bundesregierung, diese Änderungen zurückzunehmen,
weil sie einen Rückschritt in der Integrationspolitik darstellen.“
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