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Federasyonê   Komelunê   Dêsımi yê   Ewropa  /  Federasyona   Komela   Dersimi   Ewropa Avrupa Dersim Dernekleri Federasyonu/Föderation der Dersim Gemeinden in Europa e.V.

Bobstr. 6-8, 50676 Köln

Tel.: (0221) 240 61 89 

Köln, 04.09.2009

 

Presseerklärung

 

Der Nationalpark  Munzur ist in Gefahr, keine Staudämme in Munzur-Tal

Am 21. Dezember 1971 wurde nach Gesetzesnummer 6831 eine Landschaft zum „Munzur Nationalpark“ erklärt, die kurz vor der Stadt Dersim beginnt und sich entlang des Munzur in Richtung Pulur (Ovacik) über mehrere Dutzende Kilometer erstreckt. Mit seinen 42.000 Hektar ist es der größte Nationalpark der Türkischen Republik.

Nach dem Gesetz über Nationalparks darf das ökologische und natürliche Gleichgewicht (Ökosystem) in keinem Fall gestört oder zerstört werden. Das natürliche wilde Leben im Nationalpark darf ebenfalls demnach nicht beeinträchtigt werden. Jedes Vorhaben, das sich mit diesen Zielen nicht vereinbaren lässt, ist zu untersagen.

Trotz Stellungnahmen vieler Wissenschaftler, Kampagnen ziviler Organisationen und Umweltschützer gegen den Bau von Staudämmen in in Munzur-Tal und in der Region Dersim hat der Staat den Bau von 8 Staudämmen geplant, von denen mittlere weile drei schon fertig sind.  Zuletzt wurde der Uzuncayir Staudamm fertig gestellt.

Im Munzur sind pflanzliche- und biotopische Lebensformen vorzufinden, die sonst nirgends auf der Welt existieren. Die meisten der 1518 Pflanzenarten in der Türkei  sind im Munzur-Tal vorzufinden. Die 277 seltenen Arten in der Türkei kommen fast alle hier vor. 43 Arten existieren nur am Munzur, sonst nirgendwo in der Welt. Auch würden den rot befleckten Forellen, die in der Welt kaum vorkommen, die Lebensbasis entzogen werden. Durch die Staudämme würden viele dieser Lebensformen für immer verschwinden. Allein aus ökologischen Aspekten die  Staudämme nicht erreichtet werden. Der Verlust des Munzur Nationalparks wäre in keinem Fall zu ersetzen.

Am Bau der Staudämme beteiligen sich neben den zwei türkischen Firmen Ata Insaat Sanayi A. Sü. und Soyak Uluslararasi Insaat ve Yatirim A. Sü. folgende ausländische Firmen: Stone Webster (USA), Va Tech Elin (Österreich) und Strabag AG (Österreich). Österreicher Firmen beteiligen sich im Allgemeinen mit 29% an den Staudammprojekten in der Türkei, was eine hohe Summe ausmacht.

Auch historisch bekannt, ist der Staat vielmehr daran interessiert, die Region Dersim  mit seiner eigenständigen humanistischen, mehrheitlich  alevitischen Kultur zu entvölkern, wie es auch in den offiziellen Berichten der staatlichen Instanzen vor dem  Massaker in Dersim  im Jahr 1938 beschrieben wird.

 

Wir rufen die Öffentlichkeit auf, der Zerstörung in Munzur-Tal und in Dersim gegen zuwirken, um den Lebensraum Munzur-Tal und Dersim zu schützen.

 

Föderation der Dersim Gemeinden in Europa e.V.

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