Presseerklärung
Gratulation dem Volk im Irak und
in Kurdistan zum Sturz der Diktatur!
Mit dem letzten Golfkrieg wurde die erbarmungslose Diktatur des
Irak gestürzt, die Armee fiel auseinander und die Verantwortlichen
des Regimes verstecken sich.
Diesem Erfolg der Koalitionskräfte und des irakischen Volkes gratulieren
wir!
Die durch das Diktaturregime besetzten südkurdischen Städte Kirkuk,
Kanakin Mossul und andere wurden durch Einheiten der Peshmerga befreit.
Auch dazu gratulieren wir unserem Volk in Süd Kurdistan und dem
gesamten kurdischen Volk!
Wir, die Sozialistische Partei Kurdistans, sind außerordentlich erfreut über
diese jüngsten Entwicklungen.
Einige Anhänger dieses Regimes setzen in manchen Gegenden ihre Grausamkeiten
weiter fort und nennen dies Widerstand. Wir wünschen, dass diese
„Reste“ bald beseitigt werden. Plünderungen, Diebstähle und andere
unakzeptable Überschreitungen in allen Städten und Dörfern im Irak,
Kirkuk und Mossul inbegriffen, müssen aufhören, die Sicherheit muss
wieder gewährleistet werden und die humanitäre Hilfe muss schnellstens
die Bedürftigen erreichen.
Weiter wünschen wir, dass die in den vergangenen Jahren durch das Diktaturregime
vertriebenen Menschen, insbesondere Kurden aus der Gegend um Kirkuk
und die Feyli Kurden (Marschkurden), schnellstmöglich in ihre angestammten
Gebiete zurückkehren und ihre Wunden verbinden können.
Die überlebenden Verantwortlichen des Diktaturregimes müssen eingefangen
und für ihre Straftaten gegen das Volk, insbesondere für den Völkermord
am kurdischen Volk, angeklagt und verurteilt werden.
Im Irak ist so bald wie möglich eine Übergangsregierung zu bilden,
in der neben den beiden Mehrheitsvölkern Kurden und Arabern auch
die anderen ethnischen und religiösen Gruppen repräsentiert sein
müssen. Aufgabe dieser Regierung soll die Vorbereitung eines demokratischen
und föderativen Iraks sein.
Die Kurdenfrage ist auf der Basis einer Föderation zu lösen. So wie heute soll
das kurdische Volk in Süd Kurdistan ein eigenes Parlament und eine
eigene Regierung haben. Gleichzeitig soll es im zentralen Parlament
und in der zentralen Regierung in Bagdad sowie in allen anderen
staatlichen Institutionen, den Prinzipien einer Föderation entsprechend,
repräsentiert sein.
Anschließend sind möglichst bald demokratische Wahlen durchzuführen, das Parlament
und die Regierung im Irak, wie auch in Kurdistan, sind zu erneuern.
Solch eine Struktur wird dem Irak den Frieden bringen und das Land wird sich
auf den Weg der Weiterentwicklung begeben. Dann wird dieses Land
zu einem guten, modernen Vorbild für den gesamten Nahen Osten werden.
Die Türkei und die anderen Staaten in der Region haben sich aus den inneren
Angelegenheiten Iraks und Süd Kurdistans herauszuhalten. Die rassistischen
und aggressiven Kreise in der Türkei haben bereits jetzt begonnen,
durch verschiedenste Provokationen ihrer Agenten und Handlanger
in der Region die positiven Entwicklungen dort zu verhindern. Dieser
Plan kann allein durch den Zusammenhalt und die Vorsicht der patriotischen
Kräfte Kurdistans vereitelt werden. So fällt den politischen Parteien
und ihren Führern in Süd Kurdistan wieder einmal eine ernsthafte
Verantwortung zu. Sie müssen die nationalen Ziele vorrangig zu den
Zielen ihrer Parteien behandeln. Bei allen grundlegenden Problemen
haben sie gemeinsam zu agieren und prinzipientreu zu handeln.
Die Türkei, der Iran, Syrien und alle anderen Staaten, die sich an Kurdistan
stören, sollten nun endlich ihre primitive und rückständige Politik
hinter sich lassen und die Kurdenfrage auf der Basis der Gleichberechtigung
einer gerechten Lösung zuführen und sich um die Demokratisierung
ihrer Staaten bemühen.
Kemal Burkay
Sozialistische Partei Kurdistans (PSK)
Generalsekretär
14. April 2003
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