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Zum 15. Jahrestag des Giftgasangriffes auf Halabja durch Saddam Hussein

erklärt der Verband der Vereine aus Kurdistan – KOMKAR e.V.:

Am 16. März 1988 bombardierte das Saddam-Regime die südkurdische Stadt Halabja mit Giftgas. An der Herstellung der Anlagen und des Giftgases waren erwiesenermaßen deutsche Firmen beteiligt [1] . Das Schreckensregime des grausamen Diktators ist für die Menschen in Südkurdistan und der Region eine ständige Bedrohung. Nur durch die Präsenz der Schutzmacht USA konnte Saddam aus Südkurdistan herausgehalten werden und nur so war es möglich, trotz aller Widrigkeiten eine funktionierende demokratische Infrastruktur in Südkurdistan aufzubauen.Doch Saddam ist nicht die einzige Bedrohung für Südkurdistan und die Region. Bereits vor Jahren ist die türkische Armee vom Norden her tief in das Territorium Südkurdistans eingedrungen, unter dem Vorwand, eine „Pufferzone“ zum eigenen Schutz gegen die PKK zu schaffen. Nun steht die Türkei wieder bereit zur Invasion Südkurdistans, wieder unter zahlreichen fadenscheinigen und unhaltbaren Vorwänden. Was aber will die Türkei wirklich? Das türkische Regime will Südkurdistan besetzen, die bestehende Infrastruktur zerstören, seine Assimilationspolitik dort installieren, sich an den Bodenschätzen und dem Erdöl bereichern.

Die Bundesregierung hat sich deutlich gegen einen Krieg gegen den Irak positioniert. Die Friedensbewegung in Deutschland ist wieder erstarkt und geht gegen den Krieg auf die Straßen. Das ist sehr ehrenwert. Auch wir sind gegen den Krieg. Nicht zuletzt deswegen, weil die ersten Opfer wieder unschuldige kurdische Zivilisten sein werden. So wie vor 15 Jahren in Halabja. Die grausamen Bilder der qualvoll gestorbenen Kinder sind uns Kurden immer präsent.

Doch sei hier die Frage gestattet, welche Alternative die Bundesregierung und die Friedensbewegung gegen die Bedrohung Südkurdistans sowohl durch das Saddam-Regime, als auch durch das türkische Regime hat. Gegen diesen Krieg zu sein bedeutet nicht, für Frieden zu sein, denn in Südkurdistan gibt es keinen Frieden. Wo waren die Friedensaktivisten in den vergangenen 15 Jahren, als Saddam immer wieder Angriffe gegen Südkurdistan unternahm und die türkische Armee immer wieder über die Grenze flog und südkurdische Dörfer bombardierte?

Wir Kurden wollen keinen Krieg! Wir fordern aber eine Änderung des Status Quo!

·          Wir fordern die Bundesregierung auf, ihre realistische friedliche und politische Alternative für Südkurdistan und für die Region vorzustellen!

·          Wir fordern die Türkei auf, ihre Invasionspläne aufzugeben und ihre Armee aus Südkurdistan zurückzuziehen!

·          Wir fordern die EU und ihre Mitglieder auf, Druck auf die Türkei auszuüben, damit sie ihre Invasionspläne aufgibt.

Nieder mit Saddam!  Türkische Armee raus aus Kurdistan!

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KOMKAR - Verband der Vereine aus Kurdistan e. V.

Bunsenstr. 7; D-51145 Köln; Tel.: 02203-93 51 70; Fax: 02203-311 26, e-Mail: komkar@t-online.de


[1] Das Buch „Händler des Todes – Bundesdeutsche Rüstungs- und Giftgasexporte im Golfkrieg und nach Libyen“ (ISBN 3-88332-167-2), hat dies bereits im März 1989 nachgewiesen. Die Widmung lautet: „Dieses Buch ist gewidmet den Kurdinnen und Kurden, getötet oder für ihr Leben gezeichnet durch Giftgasbombardements, ausgeführt von der irakischen Armee ermöglicht durch bundesdeutsche Händler des Todes und die offene und stillschweigende Billigung der Bundesregierung.“ Wir empfehlen ausdrücklich die Lektüre dieses Buches.

PSK Bulten © 2003