KOMKAR
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WIEDER RECHTSRADIKALE GEWALT IN UNSEREM
LAND
Rechtsextremistische Gewalttaten kurz vor der Fußball-WM
erregen die Öffentlichkeit und sorgen zu Recht für Schlagzeilen
in der Presse.
Besonders besorgniserregend sind die Zahlen aus dem
aktuellen Verfassungsschutzbericht. Die
Zahl rechtsextremistischer Gewalttaten ist um 23,5 Prozent
gestiegen.
Die Öffentlichkeit erfuhr aber vorwiegend nur von Überfällen
wie auf den Deutsch-Äthiopier Ermyas M. und dem Berliner Abgeordneten
Giyasettin Sayan. Diese Angriffe sind jedoch nur die Spitze
des Eisberges.
Die Zunahme der Führer und der Mitläufer in der rechtsradikalen
Szene liegt seit Jahren auf der politischen Tagesordnung.
Doch in solchen Zeiten werden meistens nur polizeiliche Maßnahmen
ergriffen, obwohl man den Dingen auf den Grund gehen müsste.
Stattdessen wurden immer wieder Debatten geführt, die
sich einseitig auf den fehlgeschlagenen Integrationsprozess
der Migranten konzentrierten. Die immer wieder auftauchende
neue Maßnahmekataloge, die die Einbürgerung und den Aufenthalt
der Migranten erschweren, stellen die Bereicherung unserer
Gesellschaft negativ dar. Solche Maßnahmen, oft negative Debatten
um die Thematik und insgesamt die fehlgeschlagene Integrationspolitik
der Bundesrepublik begünstigen die Neigung rechtsradikaler
Organisationen und die Gewalt gegen den anders aussehenden
und Andersdenkenden.
Die Warnungen an die Gäste der WM, die eine andere Hautfarbe
haben, der Verfassungsschutzbericht, Diskussionen über die
sog. „No-go-Areas“, wo sich Migranten
nicht hintrauen können und die Gewalttaten in letzter
Zeit sollen uns endlich mal an eine neue, vernünftige, der
Realität entsprechende Migrationspolitik denken lassen, weil
durch rechtsradikale Entwicklungen vor allem unsere Demokratie
gefährdet ist. Arbeitslosigkeit,
familiäre Probleme und ähnliche Gründe können nicht die Ursache
sein, sondern nur Scheinauslöser.
"Wir werden keine Form von Extremismus,
Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus tolerieren… Leitmotiv
für die Politik der Bundesregierung ist, für Freiheit, Demokratie
und Toleranz zu kämpfen“, sagte Bundesinnenminister Schäuble.
Wir unterstützen diese Äußerungen und erwarten von der Bundesregierung,
die erforderlichen zielgerichteten Maßnahmen für ein friedliches
Zusammenleben zu ergreifen und appellieren ebenfalls an alle
politischen Parteien von den latenten ausländerfeindlichen
Wahlkampfparolen abzusehen, die dem Rassismus einen günstigen
Boden auf dem goldenen Teller anbieten.
Wir benötigen eine vernünftige Bundes- und
Kommunalpolitik, die
*ein friedliches Zusammenleben von Einheimischen
und Migranten und Gleichberechtigung der Migranten in allen
gesellschaftlichen Bereichen ermöglicht,
* dem Abbau von gegenseitigen Vorurteilen
sowie der Vermeidung der Isolation und Gettoisierung der Migranten
dient,
* die Neigung der Jugendlichen zur demokratiefeindlichen
Szenen verhindert,
* allen Jugendlichen Ausbildungs- und Arbeitsplätze
verschafft.
*ir solidarisieren uns mit den Opfern und wünschen ihnen
eine baldige Genesung.
*ir
wünschen allen Menschen von nah und fern eine Fußball-WM-Zeit,
in der die Völkerverständigung, Spaß und vor allem de
25.05.2006
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